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Schuhmacher

©Copyright: Hans-Jürgen Adams

 

Lederschuhe waren wesentlich teurer als Holzschuhe. Von daher wurden sie bis 1900  kaum getragen. Nur besondere Persönlichkeiten wie etwa der Pastor oder  der Lehrer hatten Lederschuhe. Ab 1900 war es meist die Konfirmation, zu der nicht nur die Anschaffung eines dunklen Kleides oder Anzuges  gehörte, sondern auch das erstmalige Tragen von Lederschuhen. Die Schuhe wurden von da an sonntags zur Kirche oder anderen außergewöhnlichen  Ereignissen angezogen. An Werktagen wurde weiterhin der Holzschuh  getragen.
Bis weit in das 20. Jahrhundert blieb der Lederschuh etwas Besonderes. Der ländliche Schuhmacher fertigte derbe Schuhe. Sie  hatten Nägel unter der Sohle und metallene Absatzecken. Vor jedem  Ausgang wurden sie geputzt.

Der Holzschuhmacher

Neben dem Schuster gab es auf dem Lande auch noch die Holzschuhmacher. Sie  fertigten aus Pappelholz, Linde oder Erle Holschen (Holzschuhe), wobei  das Erlenholz nur für Männerschuhe verwandt wurde. Der Holzschuh war bis zum Ende des
II. Weltkrieges das typische Schuhwerk auf dem Lande. Sie waren nicht nur billiger als Lederschuhe, sondern sie schützten  auch besser vor Nässe.

Die einzelnen Arbeitsschritte:

  • Der Stamm wird in ein Stück gesägt, dass ungefähr der Länge des zu fertigenden Holzschuhes hat.
  • Das Holzstück wird geteilt und von der Rinde befreit.
  • Auf der Spaltbank wird die äussere Form herausgearbeitet
  • Paarweise in die Bohrbank gespannt, konnten sie nun mit dem Löffelbohrer und Hohleisen ausgehöhlt werden.
  • Zum Schluss werden die Holzschuhe in die Zugbank geklemmt und mit dem Zugeisen geglättet.
  • Die Schusterei stammt aus dem Nachlass des Schuhmachermeisters Werner  Badberg, Marcardsmoor, und des Schumachermeisters Hugo Wiese,  Neustadtgödens.

Das Werkzeug des Holzschuhmachers.