Lederschuhe waren wesentlich teurer als Holzschuhe. Von daher wurden sie bis 1900 kaum getragen. Nur besondere Persönlichkeiten wie etwa der Pastor oder der Lehrer hatten Lederschuhe. Ab 1900 war es meist die Konfirmation, zu der nicht nur die Anschaffung eines dunklen Kleides oder Anzuges gehörte, sondern auch das erstmalige Tragen von Lederschuhen. Die Schuhe wurden von da an sonntags zur Kirche oder anderen außergewöhnlichen Ereignissen angezogen. An Werktagen wurde weiterhin der Holzschuh getragen.
Bis weit in das 20. Jahrhundert blieb der Lederschuh etwas Besonderes. Der ländliche Schuhmacher fertigte derbe Schuhe. Sie hatten Nägel unter der Sohle und metallene Absatzecken. Vor jedem Ausgang wurden sie geputzt.
Der Holzschuhmacher
Neben dem Schuster gab es auf dem Lande auch noch die Holzschuhmacher. Sie fertigten aus Pappelholz, Linde oder Erle Holschen (Holzschuhe), wobei das Erlenholz nur für Männerschuhe verwandt wurde. Der Holzschuh war bis zum Ende des
II. Weltkrieges das typische Schuhwerk auf dem Lande. Sie waren nicht nur billiger als Lederschuhe, sondern sie schützten auch besser vor Nässe.
Die einzelnen Arbeitsschritte:
- Der Stamm wird in ein Stück gesägt, dass ungefähr der Länge des zu fertigenden Holzschuhes hat.
- Das Holzstück wird geteilt und von der Rinde befreit.
- Auf der Spaltbank wird die äussere Form herausgearbeitet
- Paarweise in die Bohrbank gespannt, konnten sie nun mit dem Löffelbohrer und Hohleisen ausgehöhlt werden.
- Zum Schluss werden die Holzschuhe in die Zugbank geklemmt und mit dem Zugeisen geglättet.
- Die Schusterei stammt aus dem Nachlass des Schuhmachermeisters Werner Badberg, Marcardsmoor, und des Schumachermeisters Hugo Wiese, Neustadtgödens.
Das Werkzeug des Holzschuhmachers.